Eines wird uns schnell klar: hier geht es nicht darum, in kurzer Zeit möglichst viele Attraktionen abzuhaken, sondern um genau um das Gegenteil – sich für diese EINE Attraktion in die Zeit fallen lassen, den Leerlauf einlegen, Termine vergessen und ein paar Tage lang die Stille genießen.
Grün ist das Land,Rot ist die Kant,Weiß ist der Strand,das sind die Farben von Helgoland.
Die haben die Ruhe weg, diese Norddeutschen. Gelassen wird das Schiff mit gelben Postsäcken und Baumaterial beladen und schwarze Säcke am Festland abgestellt, während die Fahrgäste die Köpfe zwischen die Schultern ziehen, als sie geduldig und bibbernd nur halb überdacht in Regen und Kälte warten. „Funny Girl“, so heisst unser Schiff, mit dem wir an diesem grauen, regnerischen Novembermorgen erstmals von der „Neuen Liebe“ in Cuxhaven aus zu Deutschlands einziger Hochseeinsel übersetzen wollen.
Erstaunlich viele Fahrgäste kommen an Bord, um die 160, wie wir später erfahren. Normalerweise sind es 600, die auf dieses Schiff passen. Immerhin halb so viele, wie die Insel Einwohner hat. Wir hatten erwartet, alleine bei diesem Wetter auf der Insel zu sein, doch es gibt wohl doch mehr Freunde der nordischen Herbstfrische als gedacht.
Keine Zeit
„Früher war hier deutlich mehr los“ erklärt uns Rickmer Falke, unser Gastgeber und Vermieter unseres hübschen kleinen Appartements “Decksmann“ im Hause „Falkenhorst Helgoland“ im Steanacker im Helgoländer Oberland. „Früher hatten wir 10.000 Gäste gleichzeitig auf der Insel, fast eine halbe Million im Jahr“. Noch wissen wir nicht, was das bedeutet, denn wir kennen die Dimensionen der Insel noch nicht. Später wird uns vieles klarer.
Standardprozedere: Koffer abstellen, pipi, Hände waschen, Umgebung erkunden. Das geht recht flott auf Helgoland, nach zwei Stunden haben wir trotz ausgiebigen Fotografierens das Oberland auf dem Klippenrandweg umrundet und gelangen wieder zu unserer Unterkunft. Die Lange Anna -niemand weiß so recht, warum diese Felsnadel am nördlichsten Zipfel Helgolands eigentlich so heisst – haben wir „im Kasten“.
Es ist nichts los Anfang November, die Bürgersteige sind zwar noch nicht ganz hochgeklappt, aber besonders viele Gäste promenieren nicht gerade. Das Bild ist dominiert von Herbstlaub auf feuchten Sträßchen, Einheimischen in Arbeitskleidung oder Rentneruniform und ein paar bunt bekleideten Touristen. Am Abend haben einige Kneipen und Restaurants geöffnet, an den zahlreichen Tischen sitzen nur vereinzelt Leute.
Der erste Tag auf der Insel fühlt sich an wie eine Vollbremsung. Von Tempo 180 auf Null. Im Flur des „Falkenhorst“ hängen zwei Uhren – eine mit der normalen Uhrzeit und darunter „Zeit Festland“. Eine weitere Uhr unter der steht „Zeit Helgoland“. Die Helgolanduhr hat keine Zeiger.
Globus von Helgoland
In einem Kinkerlitzchenladen finden wir einen fußballgroßen Globus, der auf einer Seite komplett blau ist und auf einer Seite eine Karte von Helgoland trägt – in den Dimensionen aller Kontinente zusammen. Humor haben sie, diese Helgoländer!
Unbedingt braucht man den Globus nicht, die Orientierung ist leicht auf Helgoland. Wer hier eine Karte braucht, hat es sicher auch sonst schwer im Leben. Nach zehn Minuten hat man alles weitgehend begriffen – Unterland ist unten, Oberland ist oben und beides ist mit einer Treppe und einem Fahrstuhl verbunden. That’s it.
Streunert man auf der Insel herum, kommt man auch problemlos klar: entweder sieht man den Leuchtturm, den alles überragenden rotweißen Antennenmasten, den markanten spitzen Kirchturm oder den Hafen. Wenn man es geschickt anstellt, auch alles gleichzeitig. Auch wer sich im Gewirr der engen Gässchen einmal nicht zurechtfindet, geht einfach schnurstracks in eine beliebige Richtung und ist wieder draußen, bevor der Sekundenzeiger zwei Runden geschafft hat.
Die Gefahr, bei einem Verkehrsunfall auf Helgoland ums Leben zu kommen, ist erfreulich gering, es gibt nur eine Handvoll Autos: einen Krankenwagen, ein Polizeiauto und die Feuerwehr. Dazu ein Dutzend Elektro-Taxen, Müllwagen, Postautos und einen Tankwagen im Hafen. Alle im Miniaturformat, damit sie durch die engen Gassen passen. Für alle Fahrzeuge ist eine Höchstgeschwindigkeit von 10km/h vorgeschrieben und wir konnten bei unserem Besuch keine Raser feststellen.
Auch Radfahren ist nicht gestattet auf Helgoland, nur Tretroller mit großen Rädern gibt es eine Menge, was wir sehr angenehm empfinden. Der gesamte Lärm wird dem Pfeifen des Windes überlassen. Wohin sollte man mit dem Fahrrad auch fahren, bei einem Quadratkilometer Fläche und zehn Stundenkilometern Limit?
Allgemeine Sicherheit scheint überhaupt kein Thema zu sein auf der kleinen Insel, ziemlich häufig ist die Haustüre nicht abgeschlossen, wenn wir von unseren Ausflügen „nach hause“ kommen. Als Gauner hat man es schwer auf Helgoland, man kann sein Diebesgut nicht ins Auto werfen und ins Ausland verschwinden, nein, man muss brav auf die Fähre am nächsten Tag warten…
Robbenbabies & Seehunde
Zwischen Anfang November und Ende Februar werden auf der Insel Düne, die erst im 18. Jahrhundert von einer mächtigen Sturmflut von der Insel Helgoland abgetrennt wurde, die Jungen der Kegelrobben geboren. Als wir das gelesen haben, stand unsere Zeitplanung fest: wir wollen Robbenbabies!
Wir versichern uns vor unserer Reise extra noch einmal. „Jo, sind da!“ heißt es nordisch knapp und klar am Telefon. Na dann geit datt ma loos!
Für 5 Euro bringt uns die kleine, schaukelige Dünenfähre auf die Insel. Wir können es kaum glauben, dass die Fähre tatsächlich auch zu dieser Jahreszeit halbstündlich die nur fünfminütige Fahrt mit drei Mann Besatzung auf sich nimmt, obwohl wir auf der Hinfahrt die einzigen Gäste an Bord sind.
Insel Düne
Furchtbar! Wie ein mit grauem Panzertape kreuzweise abgeklebtes Bild vom Paradies wirkt der Blick von oben auf die Insel Düne. Das graue Panzertape ist der Flugplatz, der eine Start-und Landebahn kreuz und eine Start- und Landebahn quer über die Insel gezogen hat. Sicher ist der Flugplatz strategisch wichtig und eventuell auch unverzichtbar, wenn mal ein dringender Krankentransport ansteht, aber schön ist er nicht. Glücklicherweise kann man den Flugplatz vom Strand und von den Dünen aus nicht sehen.
Abgesehen davon ist die Insel wirklich paradiesisch! Die Sandstrände sind weiß und weich und breit wie in der Karibik. Das Wetter im November ist nicht ganz so karibisch – es pfeift ein Wind aus Südwest mit Windstärke 6-7 und dazu gesellen sich hin und wieder Schauer aus feinstem Nieselregen. Es gibt keinen Baum und keinen Strauch, hinter dem man sich verstecken könnte. Lediglich die Reisig-Reihen, die den Sand am Strand halten sollen, brechen den Wind ein wenig.
Verstecken wollen wir uns ja nicht, wir wollen Robben und Seehunde fotografieren! Vom kleinen Anleger der Fähre umrunden wir die Insel im Uhrzeigersinn. Nach wenigen Metern schon sind wir am Nordstrand und wie bestellt liegen die ersten Kegelrobben faul und gelangweilt im nassen Sand. Die erwachsenen Tiere nehmen kaum Notiz von Zweibeinern, manche blinzeln nur, einige heben den Kopf, um ihn dann betont desinteressiert wieder in den Sand fallen zu lassen.
Dana ist sofort in ihrem Element. Bevor ich mich versehe, liegt sie schon bäuchlings zwischen den Robben, das große Glasauge auf deren Nachwuchs gerichtet. Ich bekomme Regieanweisung darauf zu achten, sich eventuell seitlich annähernde aggressive Tiere zu melden. Die Meldung bleibt aus. Weder zeigt sich ein Tier aggressiv, noch hat eines Bedarf sich überhaupt zu bewegen.
Wunderbare Tiere. Wir sitzen fasziniert inmitten einer tollen Geräuschkulisse: das Flattern unserer Kapuzen im Wind, das Rauschen des Meeres im Spiel mit dem runden Kies, das Gezanke der Möwen und die Robben, die heulen, blubbern, grunzen, schnarchen, pfeifen, rotzen, schmatzen und andere sonderbare Töne von sich geben.
Who-is-who?Seehunde: rundlicher Kopf, Nasenlöcher weiter auseinanderKegelrobbe: länglicher Kopf, Nasenlöcher dichter zusammen.
Wir schlendern den Nordstrand entlang bis zur Nordost-Spitze, dann die breiten Kiesbänke im Osten südwärts. Der Wind hat jetzt volle Angriffsfläche. Ein Fotograf mit einem ofenrohrgroßen Objektiv liegt eine Stunde lang regungslos im Kies. Langsam kriecht die feuchte Kälte in die Knochen.
Tausend Robbenbilder später haben wir die Insel umrundet. Es ist Mittag, der Wetterbericht hat sich mal wieder nicht geirrt und der Regen nimmt drastisch zu. Nass, aber überglücklich erwischen wir noch vor der einstündigen Mittagspause die kleine Fähre zurück.
Eine neue Liebe brennt in unseren Herzen: die Insel Düne! Eins steht fest: wenn wir noch einmal hierher kommen, dann mit dem Zelt und dann bleiben wir auf der Düne!
Vögel beobachten
Möwen, Spatzen, Austernfischer. Mehr war in diesem November nicht drin. Ja, ok, noch ein paar andere Arten, die wir trotz Bestimmungsbuch nicht zuordnen konnten, aber keine Vogelscharen wie im Sommer.
In den Abendstunden im Juni und Juli geht es an der steilen roten Felskante im Westen ornithologisch heiß her, sagt man uns. Aus aller Welt kommen Vogelliebhaber und Fotografen in dieses kleinste Naturschutzgebiet der Welt, um den „Lummensprung“ zu sehen – ein besonderes Schauspiel, bei dem sich die erst vor 20-25 Tagen geschlüpften, noch flugunfähigen Jungen der Trottellummen aus den Bruthöhlen im Fels direkt hinab ins Meer stürzen.
Nordstrand
Der Nordstrand hat es uns besonders angetan. Gleich am Anreisetag hatten wir den Nordstrand von oben vom Klippenrandweg aus gesehen. Wie eine schlanke Sichel streckt er sich von den steilen Klippen am Nordzipfel der Insel Richtung Osten. Hunde sind hier erlaubt, also ideales Gassigelände für uns.
Täglich besuchen wir den Nordstrand, fotografierten die immer verschiedenen Wellen bei Ebbe und Flut und besuchen einen kleinen Heuler, der ganz allein nah bei der Mole im Seetang liegt und offenbar auf seine Mutter wartet.
Auf einer hölzernen Palette, die jemand an den Strand geschleppt hat, lassen wir uns nieder und schauen dem Lichtspiel über dem Nordmeer zu. Wir träumen von Abenteuern an den uns noch unbekannten Küsten in Schottland, Norwegen und Island.
Lange Anna
Sucht man nach Bildern von Helgoland im Internet, bekommt man ziemlich oft die schlanke Silhouette der Langen Anna zu sehen – eine im 19. Jahrhundert durch Erosion und Sprengung entstandene Felsnadel aus demselben rot-weiß-marmorierten Sandstein, aus dem die gesamte Insel besteht. Sie steht ganz am nördlichen Ende und ist über den gepflasterten Klippenrandweg nahezu barrierefrei erreichbar.
Leider werden die besten Bilder von Helgoland vom Schiff oder vom Flugzeug aus aufgenommen, an Land ist es recht beschwerlich, einen schönen Blickwinkel zu finden, auf dem Betonwälle und -molen nicht das natürliche Bild stören.
Bunker
„Die hat Löcher wie’n Käse“ sagt ungefragt ein alter Mann in blaugelbem Ostfriesennerz, graugrüner Cordhose und dunkelblauer Kapitänsmütze. Die linke Hand hat er in der Tasche, mit der anderen Hand hält er eine Zigarette und deutet damit auf den Boden. Ah, er meint die Insel.
Wir stehen morgens um halb acht vor der kleinen Insel-Bäckerei im Oberland. Er raucht die letzten Züge seiner Zigarette, während ich das ausgehängte Plakat der angebotenen Bunkerführung studiere.
„Ich war da unten. Da geht’s rein…“. Seine zitternde Hand mit der Kippe deutet auf dem Weg zu den schmalen Lippen ganz kurz westwärts. Mehr sagt er nicht, ich frage nicht. Man sieht ihm an, dass dort etwas Unvergessliches in seinem Inneren ist.
Hitler-Deutschland hatte Helgoland im Zweiten Weltkrieg zu einem wichtigen militärischen Stützpunkt gemacht und zum Schutz der Bevölkerung (und ziemlich wahrscheinlich auch des Militärs) eine große Bunkeranlage in den Sandstein gebaut. 3000 Helgoländer wurden evakuiert. Die Verbliebenen verdanken dem Bunker ihr Leben, denn die Briten bombardierten die Insel mehrfach in Schutt und Asche.
Selbst die versuchte Sprengung der gesamten Insel 1947 mit tausenden Tonnen Kriegsmunition überstanden Großteile der Bunkeranlagen.
Die im Winter wöchentlich angebotene Bunkerführung wollen wir nicht machen, solche Institutionen legen einen zu schweren Schatten auf das unbeschwerte Urlauberherz.
Krabbenbuden
Im Gegensatz zur einfalls- bis geschmacklosen Nachkriegs-Hotelarchitektur im Unterland reihen sich angenehm harmonisch und skandinavisch bunt die doppelstöckigen hölzernen Krabbenbuden am Südhafen. Dort gibt es von allerlei kulinarischen Spezialitäten des Meeres. Dazu über französische und italienische Küche, Andenkenläden, Duty-Free-Shops, Yacht- und Modeausstatter bis zum Mini-Baumarkt alles, was das Herz begehrt.
Eine Insel-Information, die immer geschlossen ist wenn wir vorbeischlendern, hat anscheinend nur im Sommer geöffnet. Eine Touristinformation gibt es noch im Rathaus am Lung Wai direkt hinter dem (leider unübersehbaren) Atoll-Hotel. Doch sehen wir keinen Bedarf, diese aufzusuchen.
In einer der Krabbenbuden informiert der Verein Jordsand über die Flora und Fauna der Insel und verkauft Tickets für naturkundliche Dünenführungen, Rundgänge und Vogelbeobachtungen.
Erstaunlich, welch große Vogelsammlung in den kleinen Räumen Platz findet. Außerdem informiert der Verein über andere Naturschutzgebiete und -projekte im Wattenmeer und an den Küsten. Unbedingt unterstützenswert!
Eierpunsch und Knieper
Während Dana sich bei kulinarischen Experimenten schüttelt, muss ich ja immer alles probieren. Und eine Helgoländer Spezialität sind sogenannte „Knieper“.
Knieper sind die Scheren des Taschenkrebses, der extra auf Helgoland zum Verspeisen gezüchtet wird. Doch leider wird unsere Nachfrage, ob es denn Knieper aktuell zu haben gäbe, von zwei Restaurants abgelehnt mit „Nee, nur im Sommer!“ und damit ist die Zeit bis Ende Oktober gemeint.
Ein Hotel sollte welche haben, eventuell die Seafood-Bude bei den Krabbenbuden. Die Sea-food-Krabbenbude hatte keine und im besagten Hotel ersparten wir uns die Anfrage, nachdem wir draußen auf der Speisekarte schon die Inkompatibilität unserer Geldbörse bei den Vorspeisen ablesen mussten.
Auch den wärmstens empfohlenen Eierpunsch hat keine Kneipe auf Anhieb da. Offenbar ist das wohl doch ein stark saisonales Getränk, so wie guter Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt. Uns bleibt er verwehrt, aber aufgeschoben…
Duty free Shops
Davon gibt es genug auf Helgoland. Im Winter sind allerdings viele Duty-free-Shops wegen Jahresurlaubes geschlossen oder die Betreiber stehen mit relativ langen Gesichtern in der Türe und hoffen auf Kundschaft, von der sie eigentlich wissen, dass sie nicht kommt.
Uns wird erzählt, dass relativ viele Tagesgäste nach Helgoland kommen, um steuer- und zollfrei einzukaufen. Beim besten Willen können wir uns nicht vorstellen, was man da einkaufen muss, um fast 50€ Fahrpreis und fünf Stunden Fahrzeit einzusparen. Beim Preis von 4€ für ein Päckchen Zigaretten, das auf dem Festland 6€ kostet, muss man also 25 Packungen kaufen, um erstmal auf Null zu sein. Offenbar ist vielen Menschen aber mehr an teurem Schnaps, Zigaretten oder edlen Parfumes gelegen als uns.
Wie auch immer, den Duty-free-Shop-Türstehern bleiben nur ihre langen Gesichter, wenn wir am Laden vorbeischlendern.
Inselrundfahrt
auf dem Wasser
Die Lange Anna mal von Norden her sehen? Die Lummenfelsen der Steilküste mal von unten bestaunen? Das geht sehr gut mit einer Inselrundfahrt in einem der Börteboote. Obwohl die Fahrten täglich angesetzt sind, kommen im Herbst und Winter wohl kaum die 6 erforderlichen Passagiere zusammen, um eine solche Fahrt durchzuführen. In diesem November fanden wir keinen Skipper, der bereit war, uns um die Insel zu kutschieren – zumal wir auch ordentlich Seegang hatten und da das Börteboot sicher auch im Sommer nicht fahren würde.
an Land
Eine andere Form der Inselrundfahrt ist die „Helgoland-Bahn“, eine Bimmelbahn, wie man sie aus vielen Städten kennt, nur etwas kleiner und als Börteboote kostümiert. Dieses Angebot gibt es ganz offiziell nur vom April bis zum Oktober.
Helgoland mit Hund
Im „Hundeführer Helgoland“, einer informativen und freundlichen Broschüre, sind alle für Hunde gesperrten und für den Freilauf freigegebenen Flächen auf Helgoland klar erkennbar eingezeichnet.
So sind die Insel Düne und der Südstrand für Hunde vollkommen tabu, am Nordstrand, im Mittelland (dem sogenannten Kringel), in Teilen des Unterlands und auf den Grünflächen westlich der Südmole dürfen Hunde ohne Leine toben und spielen. Überall sonst herrscht Leinenzwang, was man aufgrund der Enge und Nähe überall durchaus begrüßen kann.
Der Verunreinigung der Insel durch Notdurft der Vierbeiner steht eine beachtliche Armada von Abfallkörben und Beutelspendern entgegen. Die Standorte der Entsorgungsstellen sind ebenfalls übersichtlich im Hundeführer abgedruckt.
Unsere Helgolandempfehlungen
Herbst und Winter – friesisch herb
Wer wie wir gerne auf Menschenmassen und sommerliches Sonnenbaden am weißen Sandstrand verzichten kann, sondern lieber ein „büschen Wind“ um die Ohren und friesisch herbes Wetter zu schätzen weiß, kann auf Helgoland im Herbst oder Winter eine außergewöhnliche Ruhe finden.
Ruhe und Routine
Zum Kennenlernen der Insel, für eine Fotosafari zu den Robbenstränden oder Vogelfelsen, oder auch zum Probieren der nordischen Spezialitäten reichen ein paar Tage vollkommen aus. Uns beschleicht schon nach vier Tagen ein leichter Inselkoller, so wenig Abwechslung sind wir als freistehende Wohnmobilisten dann doch nicht gewöhnt. Routineliebhaber wie Bella finden es hingegen klasse, nach drei Tagen den Geruch jedes Steines auf der Insel zu kennen.
Etwas mehr Natur?
Wem die Gassen auf Helgoland zu eng, die sommerliche Touristendichte zu hoch und eine naturnahe Unterkunft lieber ist, mietet sich auf der Insel Düne eines der kleinen bunten Holzhäuschen mit eigenem Sandkasten vor der Türe. Oder baut sein Zelt auf dem Campingplatz auf.
Nachteil: Hunde sind auf der Düne nicht erlaubt.
Im Sommer? Och nööö…
Wir können uns trotz all der Ruhe und der frischen Luft weder vorstellen, uns im Sommer unter die Menschenmassen zu mischen, noch länger als ein paar Tage auf einer so kleinen Insel zu hocken, wo man für den Frühsport vier Runden an der gesamten Uferkante laufen müsste.
Für den Herbst und Winter hingegen hat das stürmische Helgoland seinen Platz in unseren Herzen gefunden.
Und „Keine Zeit“ meint auf Helgoland das Gegenteil von Eile. Hier braucht man einfach keine Zeit.
Warst du schon einmal auf Helgoland? Was hat dir gut gefallen? Hast du eine Frage zu Helgoland? Haben wir etwas übersehen?
Dann schreib uns gerne unten einen Kommentar, wir freuen uns!