20+ Quedlinburg Sehenswürdigkeiten

Quedlinburg bietet eine Unmenge Sehenswürdigkeiten! Egal, ob du eine Tagesreise oder einen gesamten Urlaub in Quedlinburg verbringen möchtest, in unseren Reisetipps erfährst du, was du dir unbedingt anschauen musst

Quedlinburg ist auf jeden Fall eine Reise wert. Doch was sind die Top Sehenswürdigkeiten in Quedlinburg? Was muss man unbedingt gesehen haben?

Vorab-Tipp: Nimm dir Zeit!!

Als Einheimische können wir dir genau sagen, was sich wann am meisten lohnt!

Bitte beachte auch unsere gesamte Übersicht zum Reiseziel Quedlinburg

Marktplatz & Rathaus

Direkt vor dem im Jahre 1310 erstmal urkundlich erwähnten Rathaus lädt der schöne Marktplatz zum Flanieren und Entspannen ein. Unzählige Cafés und Restaurants säumen den Marktplatz ein, hier kann man es sich gutgehen lassen.

Quedlinburg Rathaus Marktplatz

Quedlinburg Rathaus Marktplatz

Wer etwas Geschichte schnuppern und mehr Hintergründe über das im 17. Jahrhundert im Renaissancestil umgebaute Rathaus mit seinem großen Sitzungssaal erfahren möchte, bucht in der Tourismusinformation direkt nebenan eine Rathaus-Führung.

Tipp: Rathausführung lohnenswert!

Den 1477 zerstörten und 1869 wieder restaurierten und neu errichteten Roland, das Sinnbild für städtische Eigenständigkeit und bürgerliche Freiheiten, kann man direkt vor dem Rathaus neben der Eingangstreppe finden.

Spezialwissen: 2013 bekam der Roland eine neue Nase…

Historische Altstadt & Fachwerk

Die Innenstadt Quedlinburgs ist nahezu autofrei. Man benötigt auch kein Auto, die historische Altstadt lässt sich am besten auf Schusters Rappen erkunden.

Die Touristinformation direkt neben dem Rathaus auf dem Marktplatz hält Kartenmaterial bereit, mit dem man alle Sehenswürdigkeiten leicht erreichen und aus dem Gewirr kleiner Gassen wieder herausfinden kann.

Nicht nur zwischen Marktplatz und Schloss existieren wunderbare Viertel jahrhundertealter Fachwerkbauten, auch die alte Neustadt, die neue Neustadt und der Münzenberg haben viel zu bieten.

Vereinfacht lässt sich sagen: die Bauwerke Quedlinburgs werden von innen nach außen immer jünger – vom ältesten Steinhaus im Höllenhof bis zu prachtvollen Jugendstilvillen in den Außenringen kann man durch Jahrhunderte der Architektur wandern. Wortwörtlich wandern, man benötigt wirklich kein Auto!

Stadtführungen

Von der Quedlinburger Tourismus Information (auf dem Marktplatz) werden verschiedene und sehr interessante Führungen durch die Quedlinburger Altstadt angeboten. Schlendert man dort mit einem der Stadtführer(innen) durch die Stadt, entdeckt man ganz neue Zusammenhänge und erfährt die eine oder andere Anekdote aus der frühen bis jungen Stadtgeschichte.

Nachtwächterführungen

Sehr gerne besucht sind die unterschiedlich langen Nachtwächterführungen, die ähnlich, aber nicht gleich aufgebaut sind wie die Stadtführungen. Im Dämmerlicht erscheint die Altstadt noch einmal viel romantischer und uriger und es gibt deutlich weniger Ablenkung durch Menschen und Verkehr.

Die Stadt- oder Nachtwächter-Führungen kosten ein paar Euro. Gemessen an deinen gesamten Reisekosten also Peanuts – du bekommst aber viel dafür!

TIPP: Stadtführung unbedingt machen!

Bimmelbahn-Fahrt

Wer nicht laufen möchte oder nicht ganz so gut zu Fuß ist, für den tuckert die Quedlinburger Bimmelbahn durch die Straßen und kommentiert recht witzig und frisch alles was am Wegesrand zu bestaunen ist. Die Bimmelbahn-Fahrt bietet sich insbesondere bei nicht so gutem Wetter an – man sitzt ja geschützt und kann staunen und fotografieren.

Tipp für Eisliebhaber: Nach der Bimmelbahnfahrt hält die Bimmelbahn am Marktplatz direkt vor dem Eiscafé Blumenbunt, deren Eis mehrfach als eines der 10 besten Eissorten Deutschlands ausgezeichnet wurde.

Ständerbau

Das älteste und in der ganzen Welt bekannte Fachwerkhaus ist der Ständerbau in der Wordgasse. Das Alter des Hauses wurde auf das Jahr 1310 konstatiert.

Quedlinburg_Sehenswuerdigkeiten_Staenderbau_Fachwerkmuseum_DSC01065_JPG 800 breit

Ständerbau & Fachwerkmuseum

Seinen Namen bekam der Ständerbau von seiner Konstruktionsweise mittels „Ständern“, also Holzbalken, die vom steinernen Sockel bis zum Dach des Gebäudes in einem Stück senkrecht stehen. Gehalten wird die Ständerkonstruktion im Inneren dann durch Aussteifungen und Querbalken, die in die Ständer gezapft sind und von hölzernen Splinten gehalten werden. Baugeschichtlich gesehen ist der Ständerbau der Übergang zwischen der uralten Pfostenbauweise und dem „modernen“ Fachwerk.

Bis 1965 war der Ständerbau noch bewohnt und wurde selbstverständlich im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut – mehr als die Hälfte der damaligen Konstruktion ist heute aber noch im Original erhalten!

Quedlinburg Mühlgraben und Word

Quedlinburg Mühlgraben und Word

Heute beherrbergt das „Ständerhaus“, wie es auch genannt wird, das Fachwerkmuseum.

Schuhhof

Der Schuhhof ist eine schmale Gasse, die an einem Ende nur einen unscheinbaren Durchgang hat.

Quedlinburg Schuhhof

Quedlinburg Blick in den Schuhhof

Für Kinder immer etwas gruselig, den knapp einen Meter breiten, dunklen Durchgang vom Marktplatz zum Schuhhof zu passieren. Den Durchgang findet mal, wenn man rechts am Rathaus vorbei geht und dann zwischen den Häusern rechts einen schmalen Durchschlupf, kaum größer als eine normale Tür, sucht.

Die Gebäude im Schuhhof entstanden zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert und das Haus Nummer 2 soll Werkstatt und Wohnhaus eines Schuhmachers gewesen sein. Daher der Name Schuhhof.

Heute sind die ehemaligen Handwerkerhäuser im Schuhhof entweder bewohnt oder zu Ferienwohnungen und Hotelzimmern umgebaut. Außerdem residiert ein kleines Antiquariat.

Höllenhof – ältestes Steinhaus

Wer im Mittelalter viel Geld besaß, konnte ein Haus aus Stein bauen. Er war „steinreich“! Bereits aus dem Jahre 1215 stammt das älteste Steinhaus Quedlinburgs, jederzeit ein stolzes und repräsentatives bürgerliches Gebäude – der sogenannte Höllenhof.

Glücklicherweise konnte das Gebäude nach der jahrhundertelangen verscheidenartigen Nutzung als Wohnhaus von Stadtschreibern, Kämmerern und Stadtvoigten, wohlhabenden Bürgern und einer Bruderschaft, einer Nutzung als Brauhaus und Kino (einige Teile wurden abgerissen) Anfang des 21. Jahrhunderts vom Hausschwamm befreit und komplett saniert werden.

Heute sind in dem aus drei aneinanderhängenden Gebäuden bestehenden Ensemble ein Architekturbüro und Wohnungen untergebracht.

„Die Bosheit war sein Hauptpläsier. Drum – spricht die Tante – hängt er hier!“ (Wilhelm Busch)

Um die Geschichte des betrunkenen Raben ranken sich mehrere Geschichten, eine ist die aus Wilhelm Buschs „Hans Huckebein, der Unglücksrabe“, der sich erst bös’ und dreist den Menschen gegenüber verhielt, den gesamten Hausrat durcheinanderbringt, dann in seinem Vorwitz sich über den Likör hermacht und sich letztendlich betrunken im Strickzeug selbst stranguliert.

Schlossberg

Wie Schwalbennester kleben die hübschen Fachwerkhäuschen am Schlossberg, der eigentlich nur ein „Schlosshügel“ aus porösem Buntsandstein ist.

Fernwehbus Quedlinburg Schloss vom Münzenberg

Fernwehbus Quedlinburg Schloss vom Münzenberg

Es bietet sich an, nicht nur das Schloss durch die mächtigen Wehrtore zu erklimmen, sondern auch vom Finkenherd unterhalb des Schlosses aus eine Runde durch die Gassen unterhalb der Schlossmauer zu drehen.

„Für Kuchenfreunde: 131 Sorten Käsekuchen gibts im Café Vincent am Finkenherd!

Wieder zurückgekehrt von der Umrundung laden mehrere Cafés zu Kaffee und Kuchen ein – unter anderem das „Käsekuchen-Café Vincent’s“, das mit sage und schreibe 131 Sorten Käsekuchen lockt. Einhunderteinunddreißig!

Bedauerlicherweise hat man das Quedlinburger Schloss sozusagen auf Sand gebaut, genauer gesagt auf Sandstein, dem Wasser und Witterung im Laufe der vielen Jahre deutlich zusetzt. Unterstützung des Landes und großzügige Spenden sorgten dafür, dass dringend nötige Befestigungsmauern und Verankerungen finanziert und der Schlossberg zunächst von den größten statischen Sorgen befreit werden konnte.

Quedlinburg Sehenswürdigkeiten Detail Fernwehbus - Feine Details am Schlossberg

Feine Details am Schlossberg

Stiftskirche, Krypta & Domschatz

Weithin sichtbar und Wahrzeichen der Stadt ist die Stiftskirche St. Servatius. Weitere Informationen auch im Bereich Kirchen unter Stiftskirche St. Servatius.

In der Krypta der Stiftskirche St. Servatius befindet sich die Grabkammer des ersten deutschen Königspaares, Heinrich I. und seiner Gattin Mathilde. Es war der ausdrückliche Wunsch Heinrichs, in Quedlinburg begraben zu werden, allerdings sind seine Gebeine heute nicht mehr vorhanden, sondern nur noch die seiner Gemahlin Mathilde.

Über 50 Einzelstücke bilden den Quedlinburger Domschatz. Die Kostbarkeiten warem zumeist im Besitz der Ottonen.

Das wertvollste Relikt dürfte jedoch das aus der zeit der Karolinger stammende Samual-Evangelium sein, eine mit Goldtinte geschriebene Handschrift, reich illustriert und verziert mit einem Prunkeinband aus Gold und Edelsteinen. Gleichzeitig gilt das Samualevangelium als eine der ältesten und wertvollsten deutschen Schriften überhaupt.

Weniger spektakulär, aber ebenso fantastisch: Die Quedlinburger Italafragmente – sechs Pergamentblätter mit einer Handschrift aus dem frühen 5. Jahrhundert. Sie sind die ältesten bekannten illustrierten Bibelhandschriften überhaupt.

Weitere Informationen zum Quedlinburger Domschatz bei Wikipedia

Was haben Quedlinburg und George Cloony gemeinsam?

Vor ein paar Jahren besuchte George Cloony mit seinem Team Quedlinburg, um sich vor Ort zu Drehorten seines Films „The Monuments Men“ zu informieren.

Der Film beruht zum größten Teil auf Tatsachen – und anlehnend auch darauf, dass die von den Nationalsozialisten beschlagnahmten Quedlinburger Kunstschätze zum Ende des Krieges in den Höhlen der Altenburg nahe Quedlinburg versteckt, von den Amerikanern gefunden und zum Teil von einem amerikanischen Offizier namens Joe Tom Meador stückchenweise per Post in seine Heimat Texas gesendet wurden.

Dort blieben die Kunstschätze fast 50 Jahre verschollen, bis der Kunstforscher und Journalist Willy Korte die Schätze in amerikanischen Bankschließfächern ausfindig machen und deren Rückgabe 1992 erwirken konnte. Bis auf zwei Beutestücke sind heute alle Domschätze wieder an ihrem Platz.

Schloss & Schlossmuseum

Direkt angrenzend an die Stiftskirche St. Servatius auf dem Schlossberg befindet sich das Renaissance-Schloss, das heute das Schlossmuseum beherrbergt.

Das Schlossmuseum zeigt die Regionalgeschichte der Stadt Quedlinburg und deren Bedeutung weit über die Grenzen der Region hinaus. Neben der Frühgeschichte werden natürlich die geschichtlichen Zusammenhänge der mittelalterlichen Bedeutung der Stadt und der Geschichte der Ottonen und deren Bedeutung für die Entwicklung eines frühen deutschen Reiches ausführlich vermittelt.

Eine ärchäologische Ausstellung mit dem Titel „Scherben, Schätze, Spurensuche“ ist im Schlossmuseum ebenfalls untergebracht und zeigt einige Beweise der frühen Besiedlung der Gegend wie einen bronzezeitlichen Hortfund vom Lehof und eine „Goldscheibenfibel“ aus der ehemaligen Siedlung Groß-Orden.

Münzenberg

Oft übersehen und doch so ausgesprochen sehenswert sind die kleinen, schmalen Gassen und Häuschen auf dem Münzenberg gegenüber der Quedlinburger Stiftskirche.

Quedlinburg Sehenswürdigkeiten Münzenberg Fernwehbus

Abendstimmung auf dem Münzenberg

Die Kaisertochter Mathilde, erste Äbtissin des Quedlinburger Frauenstiftes, ließ bereits 986 auf dem Münzenberg das Marienkloster errichten. Nach der Reformation verfiel das Kloster und Kesselflicker, Scherenschleifer, Künstler und allerlei einfaches Gesinde siedelte sich auf dem Münzenberg an.

Beachtlich: der Münzenberg war schon im 5. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung besiedelt. Auch die Steinzeitler wussten also einen hübsch gelegenen Sonnenhang zu schätzen.

Steigt man tapfer die schweißtreibenden 107 Treppenstufen zum Münzenberg hinauf, wird man von einem romantischem Ensemble wunderbarer und liebevoll gepflegter Fachwerk-Architektur empfangen und mit einem herrlichen Ausblick zum Schlossberg belohnt.

Das Münzenberg-Museum gibt Auskunft über Geschichte des Münzenbergs und des Klosters. Die Klosterkirche ist heute teilweise begehbar.

Adelshof

Heute heißt er Adelshof, alte Quedlinburger kann man noch altüberliefert vom Fleischhof sprechen hören.

Einstmals im 14. Jahrhundert als Lehnhof des nahegelegenen Stiftes, wurde der Adelshof jahrhundertelang als Handelshof und die umliegenden Gebäude als Wohn- und Handelshäuser genutzt.

Nach den letzten Umbaumaßnahmen zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg wurden weder große bauliche Veränderungen, noch wesentliche Restaurationen durchgeführt, was den Adelshof weitgehend verfallen ließ. Ab 1988 wurde dann die anhaltende Sanierung angeschoben und die Ergebnisse können die Quedlinburger heute durchaus stolz machen.

Im Rittersaal gibt es ein Restaurant und im Sommer wird im Hof ein Biergarten betrieben.

Auf dem Hof steht einer von zwei erhaltenen und der einzige öffentlich sichtbare Taubenturm Quedlinburgs. (der Andere steht hier)

Sternkiekerturm

Ein besonderes Schmankerl für Quedlinburg-Besucher: Eine grandiose Aussicht über die Stadt hat man vom Lindenbeinschen Turm, Lindenbeinturm, Hohen Turm oder , wie er im Volksmund heißt, „Starnekieka“.

Quedlinburg_Sehenswuerdigkeiten_Sternenkiekerturm

Sternenkiekerturm

Der mit 42m höchste Aussichtsturm ist ein einseitig offener ehemaliger Wehrturm aus dem Mittelalter. Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts von einem gewissen Herrn Lindenbein umgebaut und bekam eine bequeme Treppe, eine Aussichtsgalerie und eine romantische Bekrönung.

Wer die zum Erhalt des Turmes obligatorische Münze und die Stufen nach oben nicht scheut, wird mit einer fabelhaften Rundumsicht auf die Stadt und den Schlossberg belohnt. Von hier oben lässt sich träumen, wie die Stadt wohl im blühenden 16. und 17. Jahrhundert ausgesehen haben mag.

Tipp für Faule: Wem der Fußweg (150m vom Marktplatz…) zu weit ist: auf dem Parkplatz „Marschlinger Hof“ und in der Wallstraße direkt am Fuße des Sternkiekerturmes stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung.

Allerdings: Auf den Turm kommt man nur über die Treppe…

Museen

Zwar regnet es in Quedlinburg vergleichsweise wenig, aber insbesondere bei kaltem und nassem Wetter ist ein Besuch eines der vielen Museen der Stadt reizvoll.

Feininger-Galerie

In einem modernen Gebäude, das sich vom umgebenden Fachwerk aber durch seine besondere Lage in keiner Weise störend abhebt, befindet sich ein Museum und Ausstellungshaus für moderne Kunst des 20. Jahrhunderts – die Lyonel-Feininger-Galerie.

Feininger polarisiert. Man liebt ihn oder eben nicht.

Der deutsch-amerikanische Maler und Grafiker Lyonel Feininger (1871-1956) gehört zu den bedeutendsten Vertretern der “Klassischen Moderne”.

Den umfangreichsten Bestand der Werke Feiningers in Europa beherrbergt die Feininger-Galerie in Quedlinburg. Es sind Druckgrafiken, Lithographien, Radierungen, Holzschnitte, Fotografien, Aquarelle, Skizzen und Gemälde des bedeutenden Künstlers zu sehen.

Außerdem gibt es ständige oder wechselnde Ausstellungen anderer Künstler zu sehen, beispielsweise Wassily Kandinsky, Emil Nolde oder Paul Klee.

Münzenberg-Museum

Äbtissin Mathilde stiftete im Jahre 989 das Marienkloster auf dem nahegelegenen Münzenberg zu Ehren ihres verstorbenen Bruders Otto II. Bis zum Bauernkrieg lebten Benediktinerinnen im Kloster, danach verfiel die Klosteranlage und aus ihren Resten und auf den Grundmauern erbauten ab Ende des 16. Jahrhunderts Kesselflicker, Schausteller, Künstler und Kunsthandwerker.

Diese bauten die kleinen und heute liebevoll restaurierten Häuser auf dem Münzenberg, die eigentliche Klosteranlage und andere Gebäude verschwanden.

Historien-Tipp:… ein archäologisches Kleinod – besonders emfehlenswert!

Die Fundamente des tausendjährigen Klosters blieben allerdings fast vollständig unter der neueren Bausubstanz erhalten, ebenso auch einige Grabanlagen aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Das vollständig erhaltene Portal der Marienkirche wurde geborgen, restauriert und auf der Südseite der Wipertikirche eingebaut.

Diese Geschichten kann man im Münzenberg-Museum nachfühlen. Über alten Grabanlagen wurde ein Glasfußboden gezogen, sodass man einen spannenden Einblick in die Arbeit der Archäologen bekommt.

Der Besuch des Museums ist kostenlos, doch jede kleine Spende hilft beim Erhalt dieses wertvollen Kulturgutes!

Homepage des Münzenberg-Museums

Interessantes und Witziges zum Münzenberg

Klopstockhaus

Als Erneuerer und Erweiterer der poetischen deutschen Sprache ist der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803) vielen Deutschen bekannt. Dass sein Geburtshaus in Quedlinburg steht und der berühmte Dichter hier aufgewachsen ist, das wissen viele Menschen nicht.

Das um 1560 erbaute und heute immer noch in gutem Zustand am Fuße des Schlosses stehende Geburtshaus Kloppstocks, das „Klopstockhaus“ beherrbergt aktuell eine umfangreiche Ausstellung zum Leben und Werk des Künstlers. Klopstock gilt als Begründer der Erlebnisdichtung und einer der Väter des deutschen Nationalstaatgedankens.

Weiterhin finden sich ständige Ausstellungen zum Leben und Schaffen bedeutender Persönlichkeiten im Haus:

  • Dorothea Christiane Erxleben (1715-1762), der ersten promovierten deutschen Ärztin,
  • Christoph Friedrichs Gutsmuths (1759-1839), dem philantropischen Pädagogen, der als Urvater des Schulsports und der gesundheitsfördernden Leibesertüchtigung gilt, sowie
  • Carl Ritter (1779-1859), dem Geographen, der neben Alexander von Humboldt als Begründer der wissenschaftlichen Geographie gilt.

Das Klopstockhaus ist also nicht nur ein lohnenswertes Ziel für Literaturliebhaber, sondern birgt auch Schätze rund um große Söhne und Töchter der Stadt.

Fachwerkmuseum

Das Fachwerkmuseum im Ständerbau zeigt die Geschichte der Fachwerksbaukunst vom 14. bis zum 19. Jahrhundert. Es gibt eine Unzahl verschiedener Modelle, Zimmermannswerkzeuge und Beispiele verschiedenster Holzverbindungen, die auch den Laien verstehen lassen, warum Fachwerkbau einer der erfolgreichsten Konstruktionsstile der Geschichte war und sicher auch bleiben wird.

Das Museum informiert weiterhin über aktuelle Rekosnstruktions- und Restaurierungsprojekte in und um Quedlinburg.

Unsere Meinung: Wer ein Handwerker ist, wird begeistert sein. Und wen die konstruktiven und handwerklichen Angelegenheiten weniger interessieren, der wird von der Architektur im Inneren des Hauses begeistert sein!

Brühl-Park und Abteigarten

Wer sich dem Trubel der Stadt ein wenig entziehen möchte, wandert vom Markt oder Schloss südwärts den braunen Schildern in der Stadt folgend durch den Abteigarten zum Brühl.

Der Abteigarten ist eine Anfang des 18. Jahrhunderts angelegte barocke Gartenanlage, deren Flächen bereits im Mittelalter vor den Toren der Stadt genutzt waren. Später siedelten hier verschiedene Saatzucht- und Gartenbetriebe und nutzen die Flächen wirtschaftlich.

Kräuter im Garten verströmen bei schönem Wetter einen angenehmen Duft und die Blumen untermalen den herrlichen Blick auf den Schlossberg und die Stiftskirche.

Den Holländergraben und die Straße überquerend gelangt man vom Abteigarten in den Brühl-Park. Hohe Bäume und kühle Alleen laden ein zum Spazieren und Schlendern.

„Der Quedlinburger Brühl gibt sich ästhetischer und ist ein Tiergarten oder ein Bois de Boulogne mit schönen Bäumen und allerlei Bild- und Bauwerken. Carl Ritter, der berühmte Geograph, hat ein gußeisernes Denkmal darin und Klopstock ein Tempelchen mit Büste. Beide waren nämlich geborne Quedlinburger.“ (Theodor Fontane, aus dem Roman Cécile)

Vier Hauptalleen und zwei Diagonalalleen wurden im Jahre 1685 von der Äbtissin Anna Dorothea und 1757 von der Äbtissin Anna Amalia und mit Linden bepflanzt. Später, 1866, wurde der Park im englischen Stil umgestaltet und viele seltene Gehölze gepflanzt – allein 10 verschiedene Eiben soll es heute noch geben.

Insider-Tipp: Im Februar und März ist nahezu der gesamte Waldboden mit Bärlauch bewachsen, es duftet herrlich und ein paar Bärlauchblätter sind gut für die heimische Küche

So kann man kreuz und quer die Alleen durchschreiten oder im großen Bogen den gesamten 15 Hektar umfassenden Brühlpark umrunden. Für Kinder und den Hund ist der Brühl ein Paradies!

An der Ostseite wird der Brühl durch die Bode begrenzt, ein gemütliches, naturbelassenes und schönes Flüsschen, das in zwei Quellen im Oberharz am Brocken entspringt, sich dann aus Kalter und Warmer Bode vereinigt und im majestätischen Bodetal in Thale aus dem Harz in das Harzvorland durchbricht.

Heinrich Heine beschrieb die Bode in „Die Harzreise“ als „die dunkle Schöne“

Ein Gedenkstein am Eingang zum Brühl aus der Stadt kommend zeigt die Pegelmarke des Hochwassers von 1925 an, als noch keine Talsperren die Bode zähmten und “die dunkle Schöne“ in Quedlinburg verheerende Schäden anrichtete.

Kirchen

Quedlinburg hat aktuell 10 Kirchen bzw. Kapellen, die größtenteils noch aktiv genutzt sind. Hier sind die schönsten und wichtigsten:

Stiftskirche St. Servatius

Weithin sichtbar auf dem Schlossberg thront die Stiftskirche St. Servatii, die direkt an das Renaissanceschloss angrenzt als Wahrzeichen der Stadt Quedlinburg gilt und 1994 in das UNESCO Welterbe aufgenommen wurde.

Quedlinburg Sehenswürdigkeiten Schloss Fernwehbus - St. Servatius und Quedlinburger Schloss

St. Servatius und Quedlinburger Schloss

Die Kirche mit ihrem kreuzförmigen Grundriß gilt als eine der bedeutendsten romanischen Bauten Deutschlands.

Ihr Ursprung geht auf das 10. Jahrhundert zurück, wahrscheinlich ließ König Heinrich I. die erste Bebauung anlegen, wobei auch die Kirche entstand. Von einer vormittelalterlichen Besiedlung des Schlossberges ist jedoch wie beim Münzenberg auch auszugehen. König Heinrich schenke das Anwesen seiner Gemahlin Mathilde, nach seinem Tode ging es jedoch in den Besitz des Damenstifts über, das Mathilde bis zu ihrem Tode leitete.

Mehrfach umgebaut und nach einem Großbrand vollständig zerstört, wurde der romanische Bau neu errichtet und 1129 in Anwesenheit des Königs und einiger Bischöfe geweiht. Diese Form blieb bis auf einige Änderungen am Hohen Chor im gotischen Stil fast vollständig erhalten.

Immerhin 800 Jahre lang bis zu seiner Auflösung im Jahre 1802 existierte das Damenstift auf dem Schlossberg, danach gingen die Besitztümer an Preußen und im Jahre 1928 an die Stadt Quedlinburg über.

Die Tatsache, dass die Kirche lange Zeit in Händen des Damenstifts war, ist der Grund, warum vom „Quedlinburger Dom“ und vom „Domschatz“ gesprochen wird.

Marktkirche St. Benedikti

Die spätgotische Marktkirche mit ihren unterschiedlich hohen Türmen ist eine der schönsten und ältesten Kirchen der Stadt. Bereits 1173 wurde die Kirche geweiht, es finden sich im Inneren vermauerte Fenster aus romanischer Zeit.

Fast täglich werden Führungen durch die Kirche und die Türmerwohnung angeboten, von wo man einen sehr schönen Blick auf das Rathaus und die Stadt hat.

Tipp für Musikliebhaber: Orgelkonzert abpassen!

Eine Besonderheit ist die von Röver im Jahre 1888 gebaute Orgel, die einen wunderbaren Klang erzeugt. Empfehlung: unbedingt schauen, wann Orgelkonzerte angeboten werden!

Umgeben ist die Kirche südseitig vom fachwerkumdrängten Marktkirchhof, der früher mehrere Pfarreien beherrbergte, heute dienen die Häuser vornehmlich zu Wohnzwecken. Der Platz unter den großen Linden wird regelmäßig für Veranstaltungen wie den Quedlinburger Weihnachtsmarkt oder Advent in den Höfen genutzt und ist insbesondere in der dunklen Jahreszeit sehr romantisch.

Nördlich befindet sich als letztes Bauwerk des ehemaligen Marktfriedhofs eine erhaltene Gruft, das sogenannte Goezsche Mausoleum, das 1726 entstanden ist.

St. Blasiikirche

Die Kirche St. Blasii wird heute nicht mehr als Gotteshaus genutzt, sondern als Veranstaltungsort für Musikaufführungen, Buchlesungen und Konzerte.

Seit 1952 war die Kirche nicht mehr genutzt, konnte aber dank umfangreicher Bemühungen in den 1990er Jahren gerettet werden.

Insider-Tipp:Top-Akustik für Konzerte mit akustischen Instrumenten

Die Blasiikirche besticht zum Einen durch ihre schmucklose Schönheit im Inneren, die an die einfachen Kirchen in Schweden erinnert. Zum Anderen verfügt die Blasiikirche wahrscheinlich über die beste Akustik aller Quedlinburger Kirchen, wodurch insbesondere Aufführungen akustischer Instrumente und natürlicher Stimmen sehr angenehm und verzaubernd sind.

St. Nikolaikirche

Die Nikolaikirche ist mit ihren 72 Meter hohen schlanken Türmen die größte Kirche Quedlinburgs.

Tipp: An den Kirchtürmen der Nikolaikirche und an den Türmen der Stiftskirche auf dem Schlossberg kann man sich gut orientieren!

Nur wenige Reste vom romanischen Ursprungsbau sind noch vorhanden, die Nikolaikirche wurde vielfach um- und ausgebaut. So entstand die heute vorhandene gotische Hallenkirche mit der größtenteils barocken Einrichtung.

Die evangelische Pfarrkirche verfügt wie die Marktkirche über eine ausgesprochen wohlklingende Orgel der Firma Röver.

St. Aegidii

Weit ab vom Touristentrubel und doch nahe der Stadt steht die älteste Stadtkirche Quedlinburgs.

Ruhepol:besondere Schönheit durch Schlichtheit und Ruhe

Die Fenster hinter dem Altar der dreischiffigen spätgotischen Hallenkirche beinhalten die älteste Glasmalerei der Stadt, die etwa aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammt.

St. Aegidii wird von einem Förderkreis betrieben und dient lediglich wenigen Veranstaltungen pro Jahr.

Sehenswürdigkeiten St. Aegidii Kirche Quedlinburg

St. Aegidii Kirche Quedlinburg

Der angrenzende und fast vollkommen verfallene Aegidiifriedhof nördlich der Kirche liefert wunderbare Fotomotive für Freunde des Morbiden.

Wiperti-Kirche und Friedhof St. Wiperti

Kulturhistorisch betrachtet ist die südwestlich des Quedlinburger Burgberges gelegene Wipertikirche die Wichtigste – architektonisch ein Meisterwerk der frühen Geschichte.

Es war der Ort, an dem die Könige Heinrich I. und sein Sohn Otto I. oft residierten und die meisten Osterfeste feierten.

Bereits im 9. Jahrhundert gegründet, in den Jahrhunderten zahlreich um- und wiederaufgebaut, als Kloster, Herrschaftshof der Ottonen und sogar als Scheue und Kuhstall genutzt, ist St. Wiperti heute dank aufwändiger Sanierungen eine Perle der deutschen Geschichte!

Einzigartig markant sind neben der tatsache, dass der Friedhof die Kirche auf drei Seiten umgibt, die 55 in den Fels geschlagenen Grüfte auf dem angrenzenden Wiperti-Friedhof, ein einzigartiges Zeugnis protestantischer Bestattungskultur. Angelegt sind die begehbaren Grüfte als Terassen.

Homepage des Fördervereins Wipertikirche


Was vergessen? Sag bescheid!

Tops oder Flops dabei? Wir haben was vergessen? Du hast eine besondere Sehenswürdigkeit oder Attraktion in Quedlinburg entdeckt?

Bitte gib uns unbedingt Feedback und schreib uns in die Kommentare, was dir gefallen hat und welche Sehenswürdigkeit in Quedlinburg dir super oder nicht so gut gefallen hat!

  1. Inge-E. Scharfe says:

    Ich bin keine 5 Minuten auf der Seite und habe schon 2 Fehler entdeckt:
    1. Schlossberg. Das l fehlt.
    2. Der Maler heißt Lyonel Feininger. Das 2. n fehlt.

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